Erfahrung System für Schwerhörige im Gottesdienst

Alles zu Technik in der Gemeinde
AndreasH
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Erfahrung System für Schwerhörige im Gottesdienst

Beitrag von AndreasH »

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, ob Ihr System habt, um schwerhörige Gemeindeglieder im Gottesdienst zu integrieren?

Es gibt ja verschiedene System, per Funk oder auch per IR.

Habt Ihr solche Systeme im Einsatz und wie sind Eure Erfahrungen?

Viele Grüße,

Andreas
LennartS
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Beitrag von LennartS »

Hallo Andreas,

wir haben bei uns in der Gemeinde schon seit einigen Jahren von Sennheiser ein Hörsystem, ist aber nicht mehr im Programm. Haben eine Sendestation, womit wir zur zeit 5 Kopfhörer gleichzeitig abfunken (weiß grade den Frequenzbereich nicht). Läuft über Funk und hat eine einwandfreie Qualität und Reichweite.
Wenn ich wieder in der Gemeinde bin, schau ich mal nach, wie das heißt.

Die meisten Leute kommen damit super zurecht, nur einige wenige (ältere) haben mit der Technik generell so ihre Probleme.

Einziger Nachteil ist die Ladefunktion. Die Hörer werden einfach in die Ladeschale gestellt, aber nicht immer ist der Kontakt einwandfrei. Bisher ist aber noch ein Akku kaputt oder sowas.

Grüße Lennarts
Joewinos
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Beitrag von Joewinos »

Hallo Andreas,
wir haben uns in der Gemeinde vor einiger Zeit auch mit diesem Problem befasst und sind zu folgender Lösung gekommen:
Da in unserem Gottesdienstraum der Zuhörerraum sehr breit und abgewinkelt ist, haben wir auf IR-Systeme verzichtet, weil dann auch immer ein Sichtkontakt bestehen muss. Auch ein analoges Funksystem haben wir nicht in die engere Wahl einbezogen, weil sich dort der Ausbau zu mehreren Sprachübersetzungen in einem sehr engen Rahmen bewegt. Wir haben das digitale Sendesystem von Sennheiser in Betrieb, dass, zugegebenermassen etwas teuerer ist, aber mehrere Vorteile bietet.
1. Die Sender sind mobil. Somit kann sich der Übersetzer frei im Haus bewegen und über ein Headset - im Preis dabei - sprechen.
2. Die Akkulaufzeit beträgt 8 Stunden.
3. Die Anlage ist für 6 Kanäle ausgelegt - von denen wir 3 schon benutzen und keine Probleme mit Störungen untereinander haben.
4. Die Anlage kann auch für Aktivitäten ausser Haus benutzt werden. Ich habe mal eine Stadtführung damit gemacht und sowohl die Teilnehmer (30 Personen), alsauch meine Stimme waren davon begeistert. Alle haben sich über diesen Service sehr gefreut.
5. Die Bedienung der Empfänger ist denkbar einfach und jeder kann die Lautstärke einstellen, die er braucht. Sowohl die schwerhörigen im Gottesdienst, alsauch die Eltern im Kinderraum sind begeistert.
6. Die Geräte werden nach der Veranstaltung in die jeweilige Ladestation gesteckt und eine LED zeigt an, ob der Kontakt in der Ladestation hergestellt ist und in welchem Ladezustand das Gerät ist.
Nach jetzt 3 Jahren ist von 30 Kopfhörern erst einer zu Reparatur gewesen und war nach einer Woche wieder da. Also ist kein Ausfall am Sonntag zu beklagen.

Summa sumarum: Wir sind - trotz des höheren Anschaffungspreises - voll mit der Anlage zufrieden.
thaefliger
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Beitrag von thaefliger »

Hallo,

bei uns ist im Boden eine Induktionsschlaufe verlegt.
An deren Ende hängt ein Sender, den wir über einen Subgruppen-Output vom Mischpult her ansteuern.
Die Leute können dann ihre normalen Hörgeräte benutzen.

Gruss
elo22
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Beitrag von elo22 »

thaefliger hat geschrieben:bei uns ist im Boden eine Induktionsschlaufe verlegt.
AFAIK geht das nur in Ausnahmen da die Schleife im Ring installiert werden muss.

Lutz
MartinE
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Beitrag von MartinE »

Wir haben jetzt zwar nichts speziell für Schwerhörige, allerdings gibt es bei uns Simultanübersetzung.
Dazu haben wir eine Stuhlreihe mit Kopfhörerverlängerungen ausgestattet, die sich aus einem Behringer HA8000 speisen (das "Professional" und "Mix" überlesen wir in der Produktbeschreibung mal ganz gekonnt...). Ist kostengünstig und für den Zweck vollkommen ausreichend.

Vielleicht eignet sich ja was derartiges für euch.

Martin
elo22
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Beitrag von elo22 »

MartinE hat geschrieben:Dazu haben wir eine Stuhlreihe mit Kopfhörerverlängerungen ausgestattet,
Ich möchte keine Stolperfallen haben.
MartinE hat geschrieben:die sich aus einem Behringer HA8000 speisen . Ist kostengünstig und für den Zweck vollkommen ausreichend.
Das mag sein, aber es sollte am Kopfhörer einstellbar sein.

Lutz
ferex
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Beitrag von ferex »

Pass aber bitte bei einer Beschaffung auf die Frequenzen auf, da ansonsten 2016 eine Neubeschaffung fällig werden könnte.
(Allgemeinzuteilung der Frequenzen im UHF-Spektrum von 790-814 MHz und 838-862 MHz erlischt).
So eine Investition will man ja net alle paar Jahre machen ...


Infos zu den Frequenzen unter:
http://www.sennheiser.de/sennheiser/glo ... ersion.pdf

Viele Grüße
Ferex
AndreasH
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Beitrag von AndreasH »

Hallo zusammen,

erstmal danke für Eure Anworten!
ferex hat geschrieben:Pass aber bitte bei einer Beschaffung auf die Frequenzen auf, da ansonsten 2016 eine Neubeschaffung fällig werden könnte.
Ja da hab ich auch schon dran gedacht und daher wäre es interessant ob jemand ein IR-System im Einsatz hat, und wie da die Erfahrungen sind.

Viele Grüße,

Andreas
Matze M
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Beitrag von Matze M »

Hallo,

wir haben seit einigen Monaten ein System der Fa. Listen im Betrieb (LR400-863 + LT 800-863 + LA-311-01), dass derzeit mit einem stationären Sender und 12 Empfängern ausgestattet ist.

Ursprünglich haben wir die für den Elternkind Raum geholt, da das Konsumerzeug immer so schnell kaputt war, ne geringe Reichweite hatte, und sehr störanfällig ist...

Der Sender ist so stark, dass er für das ganze Gemeindehaus und drumherum reicht, so dass einige Elterns sogar mit dem Kinderwagen ums Haus rumschieben können ohne was zu verpasen.

Da wir derzeit recht wenig Schwerhörige haben wird das diesbezüglich nur vereinzelt genutzt.

Vorteil an diesem System ist, dass man an den Empfänger jeden handelsüblichen Kopfhörer anschliessen kann.

Ähnlich Systeme gibt es auch von Sennheiser oder Beyerdynamic.
Bei Listen war das Preis Leistungs Verhältnis am besten.

Frequenzmäßig liegen diese im anmeldefreien Bereich so um 863MHz.

Zum Laden und Transport gibt es hier einen handlichen Koffer (für 8 oder 16 Empfänger), den wir über ne Zeitschaltuhr steuern.

Gut an diesem System ist auch, dass man hier handlsübliche Akkus/Batterien verwenden kann.

Für das Listensystem gibt es auch mobile Sender (Hand oder Taschen), so dass auch hier eine Aufrüstung für Dolmetscher o.ä. möglich ist.

Anbei mal ein par links:

http://www.listentech.de/

http://www.beyerdynamic.de/shop/ct/conf ... tters.html

http://www.sennheiser.de/sennheiser/hom ... ide-2020-d

Achtung der Sennheiser Transportkoffer ist nur für Hausinternen Einsatz sinnvoll (da die Empfänger darin nicht sinnvoll fixiert werden) und recht teuer...

Bezugsquellen z.B. http://www.gebert-medientechnik.de/ (Andreas ist auch hier im Forum zu finden)
oder
http://www.vidco.de/kontakt.html (fragt nach Matthias Marten)

Also soweit erst mal unsere Erfahrungen, die bislang durchweg positiv sind!

LG MM
Und ich werde dem Getöne deiner Lieder ein Ende machen, und der
Klang deiner Lauten wird nicht mehr gehört werden. Hesekiel 26,13
Andreas2004
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Beitrag von Andreas2004 »

Das Thema "mobiles Mithören" beschäftigt uns auch gerade.

IR hatte ich zum tesen mal da (Sennheiser), war auch super. Trotzdem müsste man mehrere Sender installieren um alle Bereich auszuleuchten - ist uns zuviel Aufwand.

Das digitale Sennheiser-System auf Funkbasis ist derzeit der Favorit. Deshalb, weil unser Gemeindehaus mitten in einem Wohngebiet mit bald sehr vielen Eigentumswohnungen liegt und wir das Mithörsystem auch für interne Veranstaltungen nutzen möchten die nicht jeder aussen hören soll. So einen Empfänger für das System hat man auch nicht gerade zufällig daheim.

Allerdings finde ich UVP 300 € für einen Empfänger schon heftig. Die Senderseite ist unproblematisch.

Kennt jemand von Euch ein anderes Funksystem, welches nicht in FM sondern digital sendet? Bei Listen habe ich sowas nicht gesehen. Soviele Hersteller gibt es da garnicht, habe ich den Eindruck.

Das Signal für die Mithöranlage soll von der Summe aus dem Mischpult abgezweigt werden und mit einem eigenen Kompressor versorgt werden, damit der Pegel gleichmässig bleibt und den Nutzern dauerndes Nachstellen erspart bleibt.

Schöne Grüße,
Andreas.
Matze M
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Beitrag von Matze M »

Es gibt mittlerweile von Beyerdynamic was neues, hab ich mir auf der Messe mal angeschaut und macht einen ganz vernünftigen Eindruck...

http://www.beyerdynamic.de/shop/ct/conf ... ivers.html

Ist allerdings nicht digital.

Da scheint Sennheiser wohl der einige zu sein der so was hat.

lg mm
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Matze M
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Beitrag von Matze M »

Noch ein Hinweis zu dem Sennheiser System:

Die Akkus sind da soweit ich weiß fest eingebaut und nicht eben mal zu wechseln, falls einer kapuss ist oder vergessen wurde zu laden.

Ansonsten ist das System technisch sicherlich derzeit das beste auf dem Markt.
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Andreas2004
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Beitrag von Andreas2004 »

Hallo zusammen,

es geht hier um Mithöranlagen und meine erste Wahl, wenn es um Funk-Lösungen geht, ist immer noch Sennheiser (wegen des Digital-Streams).

Allerdings ist das System auch teuer und deshalb können wir uns noch nicht ganz zu einem Kauf entschliessen. Mit einer einfacheren Lösung konnten wir uns bisher auch nicht anfreunden, wegen des „offenen“ Funksignals.

Hatte eben spontan eine Idee, ich bin darauf gekommen, weil mein Samstung-Telefon (S8530) gestreamte Musik abspielen kann.


Idee:
Ton vom Mischpult „abzweigen“, mit einem dafür abgestellten PC in den Line-In rein, gleich als MP3-umwandeln lassen und live weiter ins LAN und über einen WLAN-AP streamen. Als Empfänger ein Smarthphone mit WLAN, 3,5 Klinke Kopfhörerausgang, Tastensperre, ohne SIM-Karte und einen Kopfhörer mit Lautstärkereglung im Kabel.

Frage:
Hat das schon mal jemand von Euch versucht? Ich mache mir weniger Sorgen um die technische Machbarkeit. Die Laufzeit des Signals erscheint mir ein recht großes Problem und das Mithörsignal könnte als Echo wirken. Schon die Puffer in den Geräten könnten problematisch sein.

Diese Lösung ist natürlich technisch nicht so einfach wie ein Single-Point-Broadcast, aber wenn ich eben eine leicht verschlüsselte Übertragung des Tones per Funk will, muss man bei Sennheiser viel Geld ausgeben. Auch mal eben ein paar Empfänger nachkaufen kostet richtig Geld. Meine Idee ist ein Versuch die Kosten zu drücken und die Nachkaufbarkeit der Komponenten trotzdem zu gewährleisten.




Warum bin ich auf die Lösung gekommen:
Es handelt sich um reine Standardkomponenten. PC-Hardware und LAN kann man für diesen Zeck gezielt „Maßschneidern“. Das LAN hätte keinen Kontakt zur Außenwelt oder zu anderen Teilnehmern. Ist isoliert, nur für diesen Zweck geschaffen.
Der WLAN-AP ist auch eine einmalige Anschaffung und hier muss man besonders auf vernünftige Hardware achten. (Habe selber mal eine WLAN-Bridge mit Standard-Hardware gebaut und dann ersetzt gegen mikrotik-Router: Die Geschwindigkeit der Bridge war nach dem Umbau bei gleichen HF-Bedingungen deutlich höher.)

Das interessante sind die „Clients“. Für 100 € gibt’s Smartphones (von Samsung), die können alles was man braucht. Da stellt man Volume auf ganz laut, macht die Tastensperre rein und gibt das Ding dem User. Der hat durch den Regler im Kopfhörerkabel die Möglichkeit die Lautstärke einzustellen, ohne das er an das Gerät ran muss. (mit Tastensperre gesichert). Die heutigen Mobiltelefone haben alle gute Akkus, also wird so ein Ding schon mehr als einen Gottesdienst überstehen.



Es stellen sich natürlich noch viele Fragen, aber in meiner Darstellung bin ich bemüht die Detailfragen nicht zuerst zu lösen sondern habe zum Ziel abzuschätzen, ob das so überhaupt klappen kann.


Hat jemand von Euch so ein Szenario schon mal ausprobiert?

Bin auf Euer Feedback gespannt.

Schöne Grüße,
Andreas.
elo22
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Beitrag von elo22 »

Andreas2004 hat geschrieben: Als Empfänger ein Smarthphone mit WLAN, 3,5 Klinke Kopfhörerausgang, Tastensperre, ohne SIM-Karte und einen Kopfhörer mit Lautstärkereglung im Kabel.
Wenn ich von meiner Gemeinde ausgehe: Da ist mir bisher niemand mit Smartphone bekannt und ältere Leuts kaufen sowas nicht.

Lutz
Matze M
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Beitrag von Matze M »

Andreas2004 hat geschrieben:
Idee:
Ton vom Mischpult „abzweigen“, mit einem dafür abgestellten PC in den Line-In rein, gleich als MP3-umwandeln lassen und live weiter ins LAN und über einen WLAN-AP streamen. Als Empfänger ein Smarthphone mit WLAN, 3,5 Klinke Kopfhörerausgang, Tastensperre, ohne SIM-Karte und einen Kopfhörer mit Lautstärkereglung im Kabel.
Hört sich für mich nicht besonders benutzerfreundlich an...
Probleme sind da vorprogramiert, und was ist mit Gästen?
Laufzeiten sind sicher auch ein Problem.

Bei den klassischen Systemen gibt es i.d.R einen Knopf nämlich den zum Anschalten und Lautstärke regeln, fertig.

Wir hatten unser Listen System jetzt mit auf Gemeindefreizeit (einfach Sender eingepackt und vor Ort ans Mischpult angeschlossen) und die Leute konnten sich auf dem ganzen Gelände und Gebäude mit den Empfängern bewegen (Reichweite >200m).

Vorteil an offenen Frequenzen: Ihr missioniert so gleich alle die zufällig auf der Frequenz hören 8)

Ich würde Euch empfehlen, fangt mit einer kleinen Anzahl Empfänger an und baut das System langsam auf (egal mit welchem Hersteller)
Und ich werde dem Getöne deiner Lieder ein Ende machen, und der
Klang deiner Lauten wird nicht mehr gehört werden. Hesekiel 26,13
Andreas2004
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Beitrag von Andreas2004 »

Erstmal Danke für die Antworten!

Habe mich an einer Stelle nicht ganz deutlich ausgedrückt: Die Telefone die als Empfänger dienen sollen, werden nicht vom Besucher mitgebracht sondern liegen bei uns in Technik. Die Telefonfunktion wird nicht gebraucht. Man könnte zum Empfänger auch sagen "MP3-Player mit Wlan". Die Dinger werden dann in der Technik eingeschaltet, in den Favoriten der Stream ausgewählt, die Tastensperre aktiviert und schon sind die Dinger "schwarz" und aus der Kopfhörerbuchse wird der Ton ausgegeben. Erst jetzt kriegt der Anwender den Empfänger in die Hand gedrückt.

Der Anwender soll mit dem Empfänger Teil nichts machen. Die Lautsärke ist beim Telefon auf Maximum gestellt und der Kopfhörer muss im Kabel einen Lautstärkeregler haben (mechanisch).

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Die Mithöranlagen die es am Markt gibt, senden per Funk unverschlüsselt, den missionarischen Effekt sehe ich schon auch. Allerdings liegt unser Gemeindehaus mitten in einem Wohngebiet. Wenn wir die Mithöranlage bei internen Veranstaltungen verwenden wollen (Seminartage, Mitgliederstunden, usw.) und die Infos nicht um jeden Preis nach aussen sollen, dann kann so ein offenes System auch nachteilig sein. - Und hier komt das im Thread beschriebene Sennheiser-Funk-System ins Spiel: Die senden das Signal digital und als Empfänger kommen nur die Sennheiser-Empfänger in Frage. Und sowas hat nicht jeder daheim rumliegen, daher ist da schon eine gewisse Sicherheit gegeben. Aber genau dieses System, so durchdacht es ist, kostet leider auch mehr und deshalb haben wir noch nicht zugeschlagen.

Einen "MP3-Player mit Wlan" ist der Versuch, das Ergebnis mit Standardkomponenten zu erreichen. Die Codierung passiert dann über das WLAN.

Im Grunde hat hier noch keiner grundsätzlich einen Grund genannt, warum das nicht funktionieren kann. Ende August wird ein WLAN-AP bei mir frei, ich werde dann einen Versuch durchführen. Ein Telefon habe ich ja und mein Notebook streamt schon jetzt im LAN.

Bin gespannt was rauskommt und werde es hier schreiben.

Wenn hier in der Zwischenzeit noch der eine oder andere Gedanke dazu kommt, freue ich mich auf Feedback!

Schöne Grüße,
Andreas.
elo22
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Beitrag von elo22 »

Andreas2004 hat geschrieben: Habe mich an einer Stelle nicht ganz deutlich ausgedrückt: Die Telefone die als Empfänger dienen sollen, werden nicht vom Besucher mitgebracht sondern liegen bei uns in Technik.
Da könnte fast man neidisch werden… Nee dafür haben wir keine Kohle.

Lutz
Andreas2004
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Beitrag von Andreas2004 »

Wir wollen ja Geld sparen: Die Empfänger von Sennheiser schlagen mit ca. 300 € pro Stück auf den Geldbeutel. Ein Smartphone mit dem benötigten Funktionsumfang liegt bei 100 €.

Es gibt von Creative oder auch Archos auch MP3-Player mit WLAN. Die liegen auch etwas über 100 €, die Tastensperre ist aber nicht so effektiv. Bestimmt ist der Klang besser, aber für Sprache ....

Wie schon geschrieben: Ende August probiere ich das Szenario mal aus und schreibe hier dann auch, welche Ergebnisse der Versuch gebracht hat.

Schöne Grüße,
Andreas.
gebert
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Beitrag von gebert »

Wenn zwei Kanäle reichen kann man das mit Sennheiser 840er Komponenten machen. Ist relativ günstig, es gibt da Kinnbügelhörer aber auch Teleschlingen (kleine Induktionsschleife), man kann eigene Kopfhörer nutzen, gibt Ladeleisten dazu ...

Wer Infos oder Preise benötigt einfach bei mir melden ...

LG

Andreas
AndreasH
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Beitrag von AndreasH »

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe in den letzten Wochen nochmal ein paar Gespräche geführt, was bei uns eigentlich sinnvoll wäre ... Machmal ist es ganz gut, wenn ein Thema reift ...

Eigentlich haben wir 3 Themenbereiche die ich mit einem solchen System abdecken möchte:

1. "klassisch" schwerhörige Personen mit Hörgerät, hier habe ich mir erklären lassen, dass ein Kopfhörer nicht gut funktioniert sondern eine Induktionsschleife besser ist.
2. Übertragung der Predigt in den Raum der Kleinkindbetreuung.
3. Eltern die mit ihrem Nachwuchs den Gottesdienstraum zeitweise verlassen und trotzdem etwas vom Gottesdienst mitbekommen wollen.

1. könnte ich mit einer klassischen Induktionsschleife lösen, 2. mit einem ELA-System und 3. mit einem hier schon mehrfach erwähnten Funksystem (hierfür gibt es einen tollen deutschen Begriff "Personenführungssystem").

Doch das sind mir zuviele Systeme (und an jedem muss ich aufpassen das der Eingangspegel und Einstellungen stimmen ...). Ich werde daher versuchen,
alle Dinge mit einem Funksystem zu erschlagen. Für 1. gibt es hier auch Induktionsschleifen zum Umhängen.

Wenn ich die Kosten für eine stationäre Sendeeinheit + 4 mobile Empfänger + Ladestation zusammenzähle, komme ich bei Sennheiser, Listen und Beyerdynamic jeweils auf ca. 2000,- bis 2400,- Euro.

Einzige Ausnahme, es gibt ein System von Monacor mit vergleichbarer Ausstattung, dass zusammen nur ca. 1200,- Euro kosten würde.

Daher nun meine Frage: Bisher kenne ich von Monacor nur DI-Boxen und die funktionieren problemlos. Hat jemand von Euch Erfahrung mit Funkstrecken von Monacor (Funkmikros, InEar, oder ähnliches)?

Viele Grüße,

Andreas
Andreas2004
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Beitrag von Andreas2004 »

Hallo Andreas,

MANACOR kenne ich nicht aus der Praxis, auch nicht von den DI-Boxen.

Diese Personenführungsanlagen werden häufig über "Partner" vertrieben, weil die näher am Kunden sein können bei diesen Produkten. Und diese Partner können doch meistens eine Teststellung organisieren. - Persönlich würde ich bei so was immer eine Teststellung im Vorfeld machen, auch wenn die Geld kostet aber vielleicht im Fall des Kaufs angerechnet werden kann. - Damit könnte man das Risiko des Fehlkaufs einschränken. Wenn die Anwender so was in die Hand kriegen, kann das erhellend sein.

Noch mit drandenken: Der Mithöranlage (ELA, Kopfhörer, usw. ...) vorgeschaltet muss die Signalaufbereitung sein. Z.B. kann das Signal vor dem Sender durch einen Kompressor laufen, der den Pegel angenehm auf gleichem Niveau hält und damit dem Anwender den regelmäßigen Griff zum Lautstärkeregler spart.

Viel Erfolg und lass uns wissen, welche Geräte Ihr dann einsetzt und wie Ihr damit zufrieden seid.

Schöne Grüße,
Andreas.
Immi89
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Registriert: Fr Sep 02, 2011 7:25 pm

Beitrag von Immi89 »

Was ebenfalls nicht unberücksichtigt bleiben sollte sind die Latenzzeiten.
Deshalb kommen Digitale Systeme kaum in Frage.
Wenn sich die Töne von Lautsprechern und Kopfhörern überschneiden ist dies oft schlechter als ganz ohne Hörhilfe.
Wir verwenden analoge Funkkopfhörer von Sennheiser.
Prinzipiell funktionier das ganz gut, aber der Sender schaltet sich ab, wenn eine zu lange Stille kommt (z.B: Gebetsgemeinschaft) und dann rauschen die Kopfhörer sehr laut!
Abhilfe schaffte hier nur das einmischen eines leisen Rauschens in das Kopfhörersignal.
Funkenrudi
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Registriert: Fr Mai 27, 2011 5:12 pm
Wohnort: Sassenburg

Beitrag von Funkenrudi »

.. wir planen so etwas. Bei unserm Neubau hab ich vorsichtshalber schon mal eine Schleife verlegt .. Die paar Meter NYM kosten nicht viel und wir haben auch diese Option offen.
Gruß
Funkenrudi
Joewinos
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Registriert: Mo Jan 07, 2008 6:13 pm
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Beitrag von Joewinos »

... bei der Idee, das Signal mit einer Induktionsschleife für Hörgeräte bereitzustellen, sprecht mal mit einem Hörgeräteakustiker. Längst nicht alle Geräte haben einen Abnehmer dafür. Letztenendes ist es auch eine Preisfrage und zwar für das Hörgerät. Moderne und preislich Höherwertige haben heutzutage schon Bluetooth.
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