Audiosplitter-Lösung für Übersetzungen

Alles zu Technik in der Gemeinde
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Gabriel
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Audiosplitter-Lösung für Übersetzungen

Beitrag von Gabriel »

Hallo zusammen,

kurz zum Hintergrund: Ich bin in einer kleinen, sehr internationalen Gemeinde in Schweden. Klein: normal 30-60 Gottesdienstbesucher. International: z.B. die Herkunftsländer unseres Lobpreisteams: Indonesien, Ungarn, USA, Ukraine, Singapur, Philippinen und manchmal Schweden (jeweils 1x).
Das ist auf der einen Seite sehr bereichernd, auf der anderen gibt es dadurch allerdings auch immer wieder Sprachbarrieren. Die Gottesdienste sind komplett zweisprachig englisch/schwedisch - die Moderation wird immer zu zweit gemacht und der Prediger hat auch seinen Übersetzer. Beides mal schwedisch -> englisch und mal umgekehrt. Die Lobpreislieder sind ca. 60%/40% englisch/schwedisch.
Seit wir letztes Jahr auf SongBeamer umgestiegen sind habe ich in vielen Liedern auch die jeweils andere Sprache eingepflegt und Bibeltexte werden nun direkt zweisprachig projiziert.

Nun zum Problem: es gibt einige Gemeindeglieder, die weder in englisch noch in schwedisch allzu fit sind. Die mit Abstand größte Gruppe unter ihnen stellen die russischsprachigen aus der Ukraine, den baltischen Staaten und Russland. Da wir alle an Tischen sitzen gibt es immer einen russischen Tisch, an dem eine unserer Ukrainerinnen für ca. 4-10 andere Personen übersetzt. Allerdings gibt es da teilweise Verständnisprobleme, da die Übersetzerin auch nicht gerade schreien sollte und über die Anlage eben immer englisch oder schwedisch kommt, das sie übertönen müssen. Daher kam die Idee auf der Übersetzerin ein Headset zu verpassen und den anderen "Russen" Kopfhörer. Da die finanziellen Mittel sehr begrenzt sind und das wohl eh auf Spendenbasis laufen wird wird es wohl eine Murks-Lösung und ich versuche gerade herauszufinden, wie wir noch den "saubersten Murks" hinbekommen.

Momentane Idee, deutlich mehr Murks als ich mir wünsche:
  • Ein Wireless-Headset (vorhanden) für die Übersetzerin mit vorvestärktem Klinke-Ausgang.
  • Das Mono-Signal auf Hin-und-Rückleitung eines XLR-Steckers legen (asymmetrisches Stereo mit dem selben Signal auf beiden Kanälen)
  • Für 60 € vom großen T einen 8fach XLR Signalsplitter mit Lautstärke-Poti für jeden Ausgang einzeln.
  • XLR -> (symetrische) Miniklinke-Adapter an jeden Ausgang
  • Einen kabelgebundenen Kopfhörer an jeden Ausgang
  • Falls mehr als 8 Personen (kommt selten vor) evtl. 1-2 Miniklinke Y-Kabel verwenden.
Der asymmetrische Stereo-Murks über XLR klappt hoffentlich, sonst muss ich es eben auf der anderen Seite des Splitters 8x machen. Ich will halt das Signal auf beiden Seiten des Kopfhörers und niemandem zumuten ein symmetrisches Mono-Signal auf beide Kopfhörerseiten aufgeteilt zu bekommen.

Ein direkter Miniklinke-Splitter wäre deutlich einfacher und sauberer, aber da konnte ich nichts ausreichend großes finden und unabhängige Lautstärkeregelungen wären praktisch, dann bräuchten die Kopfhörer nicht zwingend welche.

Ich würde es vielleicht hinbekommen selber einen aktiven Miniklinke-Splitter zu basteln, aber es ist für mich ein absolutes no-go einen Bastelei auf Kopfhörer zu schicken. Wenn da was schiefgeht und jemand volle Power auf den Kopfhörer bekommt... ...das ich damit sagen will: das System muss unter allen Umständen stabil laufen. Will heißen die Gefahr, dass es jemand das Trommelfell zerfetzt, darf nicht bestehen.

Habt ihr ein paar Ideen? Wäre super eine halbwegs saubere und bezahlbare Lösung zu haben. Das muss nicht über das Mischpult laufen, eine lokale (Tisch-)Lösung genügt völlig. Der "russische" Tisch ist leider recht weit von der Technik entfernt und es sind auch keine Bodentanks ect. in der Nähe verfügbar.
Nandus
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Beitrag von Nandus »

Wie wärs mit diesem 8-fach Kopfhörerverstärker von Behringer:
http://www.thomann.de/de/behringer_ha80 ... oneamp.htm

der hat meines wissens nach den vorteil das man sogar im Notfall die Kopfhöreranschlüsse die hinten notfalls parallel nutzten kann.

Da könntest du mit einem Line-Signal direkt rein. Aber damit niemanden das Ohr wegfliegt solltest du überlegen einen Limiter oder zu mindestens einen Kompressor, der als Limiter funkiert, dazwischen zu schalten.

Und vorallem das ganze nacher am besten in ein Rack zu packen.
Da das ganze halt nicht als tischverstärker konzipiert ist muss man halt gucken, ob es nicht Probleme durch Fehlbedienung z.B. falsche Tasten drücken.. etc. kommen kann.

Soweit mein Vorschlag
Gabriel
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Beitrag von Gabriel »

Hört sich gut an, danke dir! Ist mir irgendwie unter dem Radar geflogen, vermutlich weil ich das "Ohr" bisher nie wirklich in Betracht gezogen habe. Es ist zwar etwas schade, für im Prinzip die selbe Funktionalität mehr als das Doppelte zu bezahlen (von der *hust* Qualität schätze ich mal die T-Eigenmarke und Behringer als ähnlich ein), aber um den symmetrisch/asymmetrisch- und mono/stereo-Murks und die ggf. benötigten Y-Kabel zu verhindern sollte das Geld gut angelegt sein. Außerdem kann ich mir dann die Klinke/XLR-Adapter sparen. Als Limiter wird dann der Lautstärkeregler des Funk-Empfängers genommen.

Gibt's Übersetzungserfahrungen dieser Art von anderen Gemeinden?
D777
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Beitrag von D777 »

Hallo Gabriel,

genau wie Nandus es vorgeschlagen hat habe ich es seit ca 2 Jahren in unseren Gemeinderäumen umgesetzt.
Mit dem Behringer HA8000 Powerplay Pro-8 kannst du bis zu 16 Personen versorgen, aber ACHTUNG Kabelsalat ist hier schon fast vorprogramiert.
Bei einer größeren Veranstaltung habe ich problemlos mit zwei solchen Geräten 30 Plätze geschaffen.
Ein weiterer Tipp ist, dass du alles nach dem konfigurieren und installieren gut ausprobierst und testest. Schnell sind die Besucher der angrenzenden Sitzreihen abgelenkt da die Stimme des Übersetzters zu hören ist.
Zusätzlich kann ich aus persönlichen Erfahrungen empfehlen dass du alle Kanäle auf gleicher Lautstärke laufen lässt ohne dass jeder seinen eigenen Kanal verstellen kann.

Ps. Übergangsweise Hatte ich diese im Einsatz
http://www.thomann.de/de/millenium_ha4.htm
Matze M
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Beitrag von Matze M »

Hi

nur so ergänzend:

Wenn etwas mehrGeld in der Kasse ist, könnt Ihr auch über eine drahtlose Lösung nachdenken.

Wir benutzen ein System dass eigentlich eine Personenführungsanlage ist derzeit für die Übertargung des "normalen" Signals für den Eltern Kind Bereich (siehe auch: http://forum.songbeamer.de/viewtopic.ph ... highlight= ).

So was kann man auch mit einem mobilen Sender (Handfunk oder Headset) für Dolmetscheranwendungen verwenden...

Ist aber natürlich deutlich teurer. erzeugt aber keinen Kabelsalat und Hörere und Dolmetscher können irgendwo sitzen und wären somit besser integriert.

LG MM
Und ich werde dem Getöne deiner Lieder ein Ende machen, und der
Klang deiner Lauten wird nicht mehr gehört werden. Hesekiel 26,13
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