Bühnenkonstruktion aus Holz = Probleme -> Lösung gesucht

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bensar
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Bühnenkonstruktion aus Holz = Probleme -> Lösung gesucht

Beitrag von bensar »

Hallo zusammen,

wir haben in unser neues Gemeindehaus eine Bühnenkonstruktion aus Holz gezimmert, was sich jetzt (nach einer Live-Probe) leider als ziemlich problematisch erwieesen hat :cry: Ja, einige werden das jetzt sicherlich innerlich bestätigen. Wir müssen jetzt eine Lösung finden, weil die Bühne sehr stark resoniert (sagt man das so?). z.B. werden Schritte über das Mikro wiedergegeben.
Wir dachten jetzt daran, die Kontruktion mit Beton auszufüllen, was aber sicherlich die dreckigste Lösung wäre (Der Saal ist soweit bezugsfertig).

Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann einen anderen Lösungsvorschlag machen?

Danke.

Gruß
Benjamin
Jimmy
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Beitrag von Jimmy »

Hallo,

ganz spontan würde ich sagen, füllen.
ich habe mal won welchen gehört die das mit klassichen Füllmaterial gemacht haben. Oder z.B. Glaswolle aus dem Baumarkt. Ich meine mich zu erinnern, das jemand alte Autoreifen mit verbaut hat. Wenn ihr aber schon fertig seit, werdet ihr ja nicht alles wieder aufreissen, von daher wäre etwas handliches ganz praktisch. Davon abgesehen, hat die Bühnenkonstruktion Teppich?

Gruß
Christian
thaefliger
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Beitrag von thaefliger »

ich würde mal behaupten, wenn ihr einen Teppich drüberspannt, sollte das nicht mehr so tönen...
bensar
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Beitrag von bensar »

wir haben 22er OSB Platten verbaut. Darauf ist schon Industrieteppich verklebt.

An Glaswolle o.ä. haben wir auch gedacht. Haben aber die Befürchtung, dass es dennoch "bollert".
GuenterBe
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Beitrag von GuenterBe »

Hat Euer Mischpult in den Mikrofoneingängen Trittschallfilter? Reichen die nicht?

Ansonsten - habt Ihr einen Master-EQ? Wenn ja, dann dort mal die kritischen Frequenzen absenken.

Gruß Günter
bensar
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Beitrag von bensar »

Trittschallfilter ist eingeschaltet.
EQ ist vorhanden. Aber wenn ich die Frequenzen absenke, fehlen sie mir doch woanders, oder?
GuenterBe
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Beitrag von GuenterBe »

Fehlen tun sie nicht.

Bei den angesprochenen Resonanzen handelt es sich um Frequenzen, die mit geringen Energiegehalt (Laufen, aber auch von den Lautsprechern übertragene Töne) angeregt werden. Die sollten schmalbandig sein und lassen sich problemlos absenken ohne das es Auswirkungen auf andere Bereiche hat. Wenn euch ein parametrischer EQ zur Verfügung steht (oder z.B. ein Behringer DEQ2496) ist es recht einfach, die Resonanzfrequenz zu ermitteln. Es besteht aber auch die Gefahr, das Euer Podest auf mehreren Frequenzen schwingt, dann wird es schwieriger.

Ist das Podest von vorn oder von der Seite noch zugänglich? Die sinnvollste Lösung bleibt immer noch das Anregen der Resonanzen zu verhindern. Ist der Teppich lösbar verklebt oder so verklebt das es "ewig hält". Kann man unter das Podest drunterkrabbeln?

Mit ein paar zusätzlichen Infos kann evtl. besser geholfen werden.

Gruß Günter
bensar
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Beitrag von bensar »

aha, interessant.
wir verwenden einen dbx 1231.

Die Bühne ist ca. 25cm hoch und man kann von vorne noch in die Hohlräume gucken und eine Armlänge reinfassen, aber leider nicht reinkrabbeln. Größe: ca. 5x10 m
Der Teppich ist verklebt, mit normalem Teppichkleber.
jdj
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Beitrag von jdj »

Ein Bekannter von uns hat gebaut und der hat in seine Holzdecke irgend einen Isolierenden Schaumstoff reingespritzt. Aber keine Ahnung wie das Zeug heißt, am besten mal bei ner Zimmerei/Holzhandlung/Bauunternehmer fragen.

Viele Grüße Jan-Dirk
GuenterBe
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Beitrag von GuenterBe »

jdj hat geschrieben:Ein Bekannter von uns hat gebaut und der hat in seine Holzdecke irgend einen Isolierenden Schaumstoff reingespritzt. Aber keine Ahnung wie das Zeug heißt, am besten mal bei ner Zimmerei/Holzhandlung/Bauunternehmer fragen.

Viele Grüße Jan-Dirk
Nun ja, isolieren braucht es nicht (Wärmeisolation?!), sondern die Schwingungen der OSB-Platten sollen verhindert (gebremst) werden. Wenn dazu was Wirkungsvolles hineingespritzt werden soll, dann: Bauschaum.

Es gibt auch Poystytrolkügelchen zum Spritzen, die dann aber möglichst dicht und fest eingebracht werden müssen, um das Schwingen zu unterbinden. Da müsstet Ihr mal eine Baufirma befragen, ob das möglich ist und was das kostet.

Mein Vorschlag - wenn elektroakustische EQ-Eingriffe nicht reichen:
Den Teppich nochmal ganz vorsichtig abziehen und zusätzliche Versteifungen aller Platten einbringen.

Gruß Günter
Matze M
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Beitrag von Matze M »

Hallo,

Elektronisches rausregeln der Trittschallfrequenz ist zwar ok, am Master EQ würde ich aber nichts drehen, da davon ja der gesamte Raumklang beeinflusst wird. Wenn hier also z.B. Frequenzen unterhalb 100Hz rausgedreht werden (denn da dürfte sich der Trittschall so bewegen), dann ist alles was Bass, Base, usw heisst recht nutzlos... (zumindest über die PA).

Es sollte hier die Ursache beseitigt werden, denn das Rumpeln dürfte ja nicht nur im Mikro stören, sondern auch so.

Auch wir haben eine Buhnenkonstruktion aus Holz.

Wenn ich mich an die Bauphase richtig erinnere, ist diese innerlich mit diversen hochkant eingezogenen Brettern zum Boden hin versteift und mit Dämmwolle ausgestopft.

Obendrauf wurde dann Estrich gegossen und darüber Nedelfilz, da dröhnt nichts mehr...

Meine Empfehlung, wenn noch irgendwie geht: Teppich noch mal runter, versteifen, Dämmen und mit Estrich "begießen". Fertig

LG MM
Und ich werde dem Getöne deiner Lieder ein Ende machen, und der
Klang deiner Lauten wird nicht mehr gehört werden. Hesekiel 26,13
bensar
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Beitrag von bensar »

Danke an alle für die Tipps. Werden heute noch bzgl. einer Lösung mit Entkopplungsmatten z.B. aus hartem Gummi beraten, was auf die Bühne gelegt werden kann. Mal sehen was das gibt.

Viele Grüße
Benjamin
holgerh
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Beitrag von holgerh »

Oh no ...
... da ist ja mal wieder richtig was schief gelaufen ...

Ein echter Klassiker:
Erstmal und schnell "hinne machen" und hinterher "sich wundern" ...

@bensar:
Da hättet Ihr Euch mal besser VORHER schlau gemacht, denn dass Ihr Euch jetzt hinterher mit vermeintlichen "Halbwahrheiten" und "Baumarktlösungen" versucht.

Raumakustik:
Hier gibt es etliche Parameter (Kenngrößen).
Die wichtigsten sind Nachhallzeit, Raummoden (die vermeintlichen Resonanzfrequenzen, die als Überhöhungen oder Auslöschungen an unterschiedlichesten Positionen im Raum auftreten können), zusammen mit dem Reflektionsmuster im Raum. Das geht wiederum mit der eigentlichen Elektroakustik zusammen.

Elektroakustik/Beschallung:
Die Beschallung eines Raumes hängt natrürlich mit der eigentlichen Raumakustik zusammen. Für die Beschallung eines Raumes gilt grundsätzlich, dass das Verhältnis von Diffusschall zu Direktschall stimmt.
Je mehr Direktschall auf die Hörerflächen gebracht werden kann, umso besser. Das wiederum wird beeinflusst von Nachhallzeit, Raummoden und Reflektionsverhalten des betr. Raumes. Hier kommt ins Spiel, dass Ihr für Euren Raum die richtigen Lautsprecher (Direktivität) an der richtigen Position und entspr. ausgerichtet "am Start" habt.

Was "Elektroakustik dabei NICHT leisten kann":
Ihr könnt noch soviele Trittschallfilter einschalten, noch soviel "Masster-EQ" machen wollen. All diese Dinge haben ausschließlich Einfluss auf das, was von einem Lautsprecher "direkt" in "den Raum", samt seiner "Akustik" abgestrahlt wird. Die vorherrschende Raumakustik wird dadurch an keiner Stelle beeinflusst. Allenfalls erreicht Ihr, dass Ihr die Raummoden weniger anregt. Aber nicht mehr. Im Gegenteil .... die eigentliche "Prgrammwiedergabe" geht dabei verloren ...

Von daher. Ich will jetzt hier nicht als "Besserwisser" auftreten.
Lass uns deshalb mal etwas mehr über Eure Gemeinderäume wissen und wie Ihr da technisch unterwegs seit ?

Hoffentlich können wir dann dazu weiterhelfen, dass aus der "vermeintlichen Panne" eine "richtige" Lösung wird.

@Andreas Gebert:
So Du hier mitliest, dann "sag bitte was dazu". Ich bin kein "wirklicher" Raumakustiker. Du hast aber die richtigen Connections und Konw-How "before hand" ... " ... dem MUSS geholfen werden" ;-)
Gruß
HolgerH
gebert
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Beitrag von gebert »

Holger!!!! Im Prinzip haste recht.

Unsere Erfahrungen bei Holzbühnen: Solide Unterkonstruktion, die nirgens mehr Spiel hat. Zwischen die Hölzer und Kanthölzer überall Moosgummi dazwischen damit nichts quitschen kann. und dann richtig dicke MFD Platten drauf, am besten doppelt und auch wieder entkoppelt. Damit baut man guten Boxen (auch wenn man in Backnang mittlerweile Plaste verwendet) und auch gute Bühnen.

Bitte nicht handwerkliche Fehler jetzt versuchen mit der Elektronik zu killen. Geht net. Wenn das wirklich beim Gehen hohl klingt und das sogar auf die Mikros drückt hilft nur Teppich wieder runter, zumindest die Platten runter, den Unterbau checken ob der ruhig ist und dann MFD drauf ...

Wo steht die Problembühne?

Liebe Grüße

Andreas

@ Holger: Haben gestern mal wieder einen Kofferraum voll CI80 bei euch abgeholt.
holgerh
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Beitrag von holgerh »

@Andreas alias "gebert":
Danke für Deine prompte Reaktion.
Ist weitaus hilfreicher als meine "allgemeinen" Ausführungen ohne "praktischem" Bezug.

Kofferraum voll Ci80:
Wo bauste die denn ein ? ;-)

@bensar:
Lass mal von Dir hören ... wie Andreas ja schon gefragt hat:
Wo steht die "Problembühne" ?
Gruß
HolgerH
gebert
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Beitrag von gebert »

@ Holger

Die haben wir im Fraunhofer Institutszentrum in Stuttgart verbaut. Schönes Projekt: Epson Full HD Projektor mit 6000 Ansi Lumen, 65" und 50" Full HD Panasonic Plasmas, Nixias als Audio DSPs ... AMX mit mehreren Touchpanels - so was macht Laune.

LG

Andi
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